


Moderne Beatmungsgeräte sind oft technisch gestaltet, ohne den Nutzer im Fokus zu haben. Dies kann in zeitkritischen Situationen zu erhöhten Risiken führen. Basierend auf umfangreicher Research, einschließlich Desktop-, Field- und User Research, entstand eine optimierte Informations- und Interaktionsarchitektur, die sich an den tatsächlichen Prioritäten der Anwender orientiert.
Das Projekt wurde in einem interdisziplinären Team von drei Designern umgesetzt. Die Research-Phase, Methodik, Konzeption und Architektur wurden gemeinsam entwickelt, bevor die Aufgaben in Spezialbereiche aufgeteilt wurden: Niklas übernahm tiefgehende Research-Aufgaben, Sandy war für Visual Design und Research verantwortlich, während Dominik das Hard- und Software-Prototyping umsetzte.
[
arduino …, c++, // midfi hard ware prototyp
protopie, // funktion und logik des software prototypen
]
Eine Besonderheit war die Zusammenarbeit in einem wandelbaren Team mit disziplinübergreifenden Aufgabenfeldern, die über den klassischen Designbereich hinausgingen – insbesondere in Richtung Produktgestaltung und Hardware-Prototyping.
Die Benutzeroberfläche des Beatmungsgeräts besteht aus einem Hauptbildschirm, der Informationen über den Patienten und einstellbare Parameter der aktuellen Beatmung anzeigen. Diese Werte können entweder direkt über das Touchdisplay oder per Drehregler angepasst werden. Die Gestaltung erfolgte in Figma, während die interaktive Umsetzung mit Protopie realisiert wurde.
Zum Vertesten und Demonstrieren der haptischen Interaktion wurde ein Mid-Fi-Prototyp entwickelt. Die wichtigsten Werte werden über vier separate Parameter-Displays angezeigt, während ihre Anpassung über einen druckempfindlichen Drehknopf erfolgt.
Die vier Displays zeigen die essenziellen Werte für die Beatmung:
Frequenz (Atemfrequenz), Phoch (Maximaler Druck in der Lunge), PEEP (Restdruck beim Ausatmen) und FiO₂ (Sauerstoffsättigung). Hinter jedem Display ist ein Taster integriert, mit dem der Einstellungsmodus aktiviert wird.
Die präzise Einstellung der Parameter erfolgt über einen motorisierten Drehknopf. Der eingebaute Brushless Motor ermöglicht eine haptische Rückmeldung mit spürbarer Rasterung und kann bei Überschreitung des Skalenbereichs Widerstand erzeugen.